Flugplatz Magdeburg (MAG / EDBM)


Tupolew TU-134
DDR-SCB - Magdeburg | Foto: © Marcel Moschner
DDR-SCB - Magdeburg
Foto: © Marcel Moschner
    DDR-SCB
    Werknummer: 835 05 03

  • 29.07.1968 geliefert als DM-SCB für Interflug registriert
  • 19.09.1981 umregistriert zu DDR-SCB
  • aufgrund harter Landung im Oktober 1985 außer Dienst, in Berlin Schönefeld abgestellt
  • 31.01.1986 gelöscht aus Flugzeugregister
  • Oktober 1988 aufgestellt in Oschersleben, teilweise Nutzung als Café
  • 29.09.2004 Straßentransport zum Flugplatz Magdeburg
    Zeitungsartikel und Fotos zum Transport
  • seit dem dort aufgestellt

Adresse: Informationen: Öffnungszeiten:
Flughafen Magdeburg (MAG / EDBM)
Ottersleber Chaussee 91
39120 Magdeburg

Web: www.Flughafen-Magdeburg.de
eMail:

Info@Flugplatz-Magdeburg.de

Telefon: (0391) 62 59 93 5
Mo-Fr, 10-18 Uhr
Fax: (0391) 62 59 99 9
Täglich geöffnet


Die TU-134 kam 1988 per Schwertransport nach Oschersleben, wo sie in der Parkanlage des alten Friedhofs ihren Standplatz bekam. Nach ca. 13000 reibungslosen Starts und Landungen erfolgte eine harte Landung, die auch der Grund für die Außerdienststellung war.
In Oschersleben wurde das Flugzeug zu einem Café umgebaut, das Cockpit wurde im Originalzustand belassen, nur in der Passagierkabine wurde die Bestuhlung für das Café geändert (32 Plätze) und eine Theke integriert.

Nachdem die TU-134 3 Jahre lang geschlossen war und langsam dem Vandalismus zum Opfer fiel, beschloss man im Frühjahr 2004 das Flugzeug nach Magdeburg zu transportieren wo es wieder ein Café beherbergen sollte. Seit dem 29. September 2004 steht die DDR-SCB jetzt in Magdeburg und man plant nun statt dem Café eine Ausstellung des Vereins "Junkerswerk-Magdeburg" im Inneren der SCB.


Transport nach Magdeburg


Bald Kaffee und Kuchen im Cockpit: "Lahmer Flieger" aus Oschersleben soll neue Attraktion am Terminal werden
Lande-Erlaubnis für erstes Flugzeugcafé der Stadt
Magdeburg - Cappuccino im Cockpit, Fanta am Fensterplatz, Rührkuchen in Reihe sieben - am Magdeburger Flugplatz könnte noch in diesem Jahr das erste Flugzeugcafé der Stadt öffnen. Eine alte TU 134 mit 32 Sitzplätzen soll die Hülle für das gastronomische Angebot in einzigartigem Ambiente in der Landeshauptstadt bilden.
Auf die originelle Idee kam die Flugplatz GmbH selbst. Olaf Kreutzmann, Betriebsleiter des Flughafens, erklärt: "Unser Gesamtkonzept für den Flugplatz heißt Erlebniswelt Flughafen. Da passt dieses Flugzeugcafé doch wunderbar hinein."

Die Flughafen-Gesellschaft wurde bei der Suche nach einer geeigneten Maschine schnell fündig. Nur rund 30 Kilometer weiter westlich steht sie. Abseits, verlassen, ohne Bewirtschaftung, in einem Stadtpark in Oschersleben. Dort wurde die Maschine seit Mitte der achtziger Jahre geparkt und war jahrelang ein Magnet für Einheimische und Touristen, die in origineller Umgebung Lust auf Kaffee und Kuchen hatten. Oschersleben druckte die Maschine sogar auf Postkarten und in Werbeschriften.

Doch nach der Wende hob die Maschine nur noch selten zu gastronomischen Höhenflügen ab. Mittlerweile steht das Flugzeugcafé seit rund zwei Jahren leer und dümpelt vor sich hin. Neue Betreiber? Fehlanzeige. Neue, machbare Konzepte? Nicht in Sicht. "Bis auf das Angebot aus Magdeburg", sagt Oscherslebens Vize-Bürgermeister Peter Staufenbiel. Und das sieht so aus: Die Stadt Oschersleben als Eigentümer des lahmenden Fliegers übergibt der Flughafen GmbH die TU 134 als kostenlose Dauerleihgabe. Im Gegenzug sorgt die Flughafen GmbH für einen Betreiber, der auch Abbau, Transport, Wiederaufbau und Unterhalt am Terminal des Magdeburger Flughafens absichert und das Café betreibt. Betriebsleiter Olaf Kreutzmann: "Es gibt bereits mehrere Interessenten." Oschersleben könnte sich für den Vorschlag aus der Landeshauptstadt erwärmen und damit mehrere Probleme lösen: Die Tupolew wird zu keinem Schandfleck, kostet die Stadt nichts mehr und sie macht Werbung für den Bördekreis, für Oschersleben, den Motopark. Doch was passiert, wenn sich kein Betreiber samt passendem Konzept findet? Olaf Kreutzmann: "Dann bleibt das Flugzeug, wo es ist. Geld der Flughafen GmbH wird in dieses Projekt jedenfalls nicht fließen."

Artikel aus "Volksstimme Magdeburg" (Rainer Schweingel) - 06.03.2004


Man entschied sich den Transport vom Technischen Hilfswerk (THW) durchführen zu lassen. Hier die Meldung des THW Magdeburg:

Bundesanstalt Technisches Hilfswerk, Meldung vom 31.03.2004
Quelle (Text+Fotos): THW Magdeburg

Oschersleben. Der Flugplatz von Magdeburg erhält eine neue Attraktion. Eine ausgediente Tupolev 134, die bis vor kurzem in Oschersleben als Café genutzt wurde, wird nach Magdeburg gebracht. Einsatzkräfte der THW-Ortsverbände Magdeburg und Salzwedel werden die Maschine aus Beständen der ehemaligen DDR-Fluggesellschaft Interflug in den nächsten Tagen auseinander bauen, für den Transport fertig machen und den ungewöhnlichen Konvoi schließlich bis zum Ziel begleiten. Am Magdeburger Flughafen wird die TU 134 wieder zum Café umgebaut.



Kurz darauf wurden die Triebwerke schon zum Flugplatz Magdeburg transportiert, wo Sie zum Flugplatzfest 2004 (26./27.06.) zu sehen waren. Der folgende Text wurde als Information für die Besucher an die Triebwerke "geheftet". Für den Transport der TU-134 steht allerdings noch kein Termin fest.

TURBOFAN SOLOWJEW D-30
Die hier ausgestellten Turbinenstrahltriebwerke Solowjew D-30 stammen aus dem ersten für die DDR-Fluggesellschaft INTERFLUG beschafften Strahlverkehrsflugzeug vom Typ TUPOLEW TU-134. Dies war die Maschine mit der Registrierung DM-SCB, später DDR-SCB.

Das Triebwerk ist ein Zweistrom-Turbinenluftstrahltriebwerk (ZTL), es erbrachte eine Leistung von 66,68kN und ermöglichte dem Flugzeug eine Höchstgeschwindigkeit von 870km/h bzw. eine Reisegeschwindigkeit von 800km/h. Das Triebwerk hatte einen Elektrostarter (Startergeneratoren). Durch drei 28 Volt Starterbatterien bestand die Möglichkeit des Eigenstarts. Außerdem besaß das Triebwerk keine Schubumkehr. Das hatte zur Folge das die TU-134 im Heck einen Bremsfallschirm besaß. Mit der späteren Einführung der TU-134A wurde dieses Problem behoben. Die DDR-SCB wurde 1985 außer Dienst gestellt und später dann nach Oschersleben verbracht.

Triebwerke DDR-SCB - Magdeburg
Foto: © Harald Laaß


Ab dem 13.09.2004 wurde die Maschine fachgerecht zerlegt und danach auf insgesamt 4 Tieflader verladen. Wie gewohnt ein Bericht der Volksstimme Magdeburg dazu.

Ausrangierte Tupolew 134 aus Oschersleben soll in Magdeburg als Ausstellungsobjekt dienen
Der Flugplatz erhält bald eine eigene "Württemberg"

DDR-SCB - Oschersleben
Foto: © Harald Laaß
Beyendorfer Grund - Per Handschlag besiegelten gestern Magdeburgs Flughafenchef Peter Fechner und Oscherslebens Bürgermeister Dieter Klenke einen Vertrag der besonderen Art. Für einen Euro wechselte ein Flugzeug seinen Besitzer, das 1985 zur letzten Landung ansetzte. Weil die seinerzeit "hart" war, wurde die TU 134 außer Dienst gestellt und ein paar Jahre später als attraktives Ausstellungsstück mit Cafébetrieb in einen Oschersleber Park gebracht.

Mittlerweile ist die TU 134 das älteste noch vorhandene Modell seiner Bauart in Ostdeutschland, dümpelt aber seit mindestens zwei Jahren ungenutzt in der Oschersleber Grünanlage vor sich hin. Betreiber oder Pächter Fehlanzeige. Dafür machten sich immer häufiger Vandalen zwischen den rund 30 Meter breiten Tragflächen zu schaffen. So kam der Vorschlag aus Magdeburg den Oscherslebern gerade recht. Der Verein Junkerswerke Magdeburg, der jüngst im Terminal auf dem Flugplatz eine erste Dauerausstellung eröffnete, und die Flughafen Magdeburg GmbH entwickelten die Idee, das Flugzeug aus der Börde- in die Elbestadt zu bugsieren. Seit gestern wird deshalb das Flugzeug vom Technischen Hilfswerk in Einzelteile zerlegt, nach etwa zehn Tagen verladen und am Flugplatz wieder aufgebaut. "Ende September könnte die erste Ab- und Aufbauphase abgeschlossen sein", sagte gestern Flughafenchef Peter Fechner.

Er hatte zuvor vom Aufsichtsrat grünes Licht und einen Kostenrahmen von 15000 Euro für die Aktion erhalten. "Den wollen wir aber nicht ausschöpfen, denn wir erhalten viel Unterstützung aus der freien Wirtschaft".

So kommt Magdeburg über seine Tochtergesellschaft Flughafen GmbH zu seinem ersten eigenen - wenn auch nicht flugfähigen - Düsenjet. Und der Flugplatz quasi zu seiner eigenen "Württemberg der Lüfte" - eben einem Transportmittel der Historie, genutzt als Ausstellungsobjekt.

Die Flughafen GmbH will den eisernen Vogel dem Verein der Junkersfreunde zur Bewirtschaftung übertragen, der wiederum die TU 134 als Ausstellungsobjekt für Fans von Flugtechnik aufarbeiten will. Geplant ist, die Tupolew so auf drei Betonfundamente zu stellen, dass Besucher das Flugzeug auch von unten besichtigen können. "Die Durchgangshöhe wird 2,50 Meter betragen", erklärt Peter Fechner. Der hat für den Standort des Flugzeugs samt angrenzendem Terminal noch eine ganz andere Vision: "Der Bereich könnte zu einem Kompetenzzentrum für Luftfahrttechnik werden. Zunächst als Präsentationsstätte für die Geschichte der Luftfahrt in der Region, später auch als Informationsstätte, beispielsweise über Ausbildungschancen in der Branche."

Artikel aus "Volksstimme Magdeburg" (Rainer Schweingel) - 14.09.2004


Der Transport steht kurz bevor...

 

Die TU 134 startet in der Nacht zum Dienstag von Oschersleben aus zu ihrem letzten Flug.
Foto: © M. Müller
Oschersleben (mü) - In der Nacht zum Dienstag soll die zunächst letzte Reise des ausgedienten Passagierflugzeugs TU 134 beginnen, das über Jahre im Oschersleber Park an der Triftstraße (Knochenpark) als Café diente. Ortsverbände des Technischen Hilfswerks aus Salzwedel und Magdeburg hatten den Flieger russischer Bauart in Einzelteile zerlegt, so dass sie auf Tieflader gehoben werden können. Das Flugzeug soll über die A2 nach Madeburg transportiert werden. Am Flugplatz der Landeshauptstadt wird des dann wieder zusammen gebaut.

Artikel aus "Volksstimme Magdeburg" (M. Müller) - 27.09.2004


...es geht los...

Drei Schwerlasttransporter mit Flugzeugteilen beladen/Start war für 22.30 Uhr geplant
Letzte Vorbereitungen am Flieger für den Transport
Oschersleben - Der THW schraubte die TU 134 im Park an der Triftstraße innerhalb einer Woche auseinander (wir berichteten). Nachdem jetzt auch alle Genehmigungen vorliegen, folgt der Transport des ehemaligen Passagierflugzeugs zum Flugplatz Magdeburg.

Eine Woche lang haben Helfer des THW Magdeburg, Haldensleben, Salzwedel und andere die Tupolev auseinander geschraubt, die bis vor ein paar Jahren als Café diente.

Einige Hürden mussten noch überwunden werden: Genehmigungen und Anträge waren noch abzuwarten. Gestern Nachmittag wurden dann drei Schwerlasttransporter vorsichtig mit dem sperrigen Transportgut beladen. Nach Redaktionsschluss war gestern Abend gegen 22.30 Uhr ein Start Richtung Magdeburg geplant. Der von Polizeifahrzeugen begleitete Konvoi sollte Oschersleben über die Anderslebener Straße verlassen, der B 246a folgen und über die B 81 auf die Autobahn A14 Richtung Landeshauptstadt fahren. Für die Tieflader, zwischen 5,50 und 7,50 Meter breit und bis zu 42 Meter lang, wurde streckenweise die gesamte Fahrbahn gesperrt. "Aber bis zum Beginn des morgendlichen Berufsverkehrs sollten die Straßen wieder frei sein", sagte Uwe Becker, Sprecher der Polizeidirektion Halberstadt, gestern.

Artikel aus "Volksstimme Magdeburg" (Julia Reiss) - 28.09.2004


...Endstation Flughafen - alles lief reibungslos!

Zerlegte TU 134 auf vier Tiefladern ohne Probleme in die Landeshauptstadt transportiert
Oschersleber Flugzeug in Magdeburg "gelandet"
Oschersleben - Um 23.15 Uhr war es so weit: Nachdem die Einzelteile der TU 134 am Nachmittag mit einem Kran auf vier Tieflader gehievt worden waren (wir berichteten), ging die Fahrt nach Magdeburg endlich los. Ohne Zwischenfälle erreichte der Konvoi die Landeshauptstadt um 2.30 Uhr.

In der Anderslebener Straße standen am späten Montagabend viele Schaulustige am Straßenrand. Schließlich war es ein ungewöhnliches Spektakel, als sich vier Schwerlasttransporter, bis zu 7,50 Meter breit, langsam aus der Einfahrt des Parks an der Triftstraße (Knochenpark) auf die Straße quälten.

Etwas Verzögerung gab es, weil eine kritische Stelle auf der Strecke noch überprüft werden musste. Doch um 23.15 Uhr gab die Polizei grünes Licht und führte den Konvoi an: Über die Anderslebener Straße ging es los in Richtung Magdeburg. Die vier Tieflader wurden von zahlreichen Polizei- und THW-Fahrzeugen begleitet. Insgesamt waren die Helfer waren mit 45 Mann beteiligt. Eine lange Schlange von rotierenden und blinkenden Warnlampen schob sich mit durchschnittlich 30 bis 40 Stundenkilometern über Landstraßen und Autobahn. Ohne Probleme erreichte der Konvoi um 2.30 Uhr den Flugplatz Magdeburg. Der THW begann gestern Morgen mit dem Abladen am Flugplatz.

Artikel aus "Volksstimme Magdeburg" (Julia Reiss) - 29.09.2004


Hier einige exklusive Fotos der DDR-SCB auf dem Tieflader in Magedeburg am Flughafen.

Unten auf den ersten beiden Fotos erkennt man schön die Triebwerke, in der Nähe sieht man 3 Betonklötzer - auf diesen soll die TU-134 bald stehen.
Fotos: © Harald Laaß

In den nächsten Wochen wird die TU-134 wieder zusammengesetzt und der Innenraum umgebaut. Ein Flugzeug-Café soll es nicht mehr geben, dafür aber eine Austellung des Vereins "Junkerswerk-Magdeburg" im Inneren der Maschine. Lassen wir uns überraschen was der Verein daraus macht, die Hauptsache ist das die SCB wieder in guten Händen ist. Wenn alles fertig ist werden wir uns selbst davon überzeugen.

Unser besonderer Dank gilt an dieser Stelle Harald Laaß, der uns während der ganzen Aktion mit Informationen und Bildmaterial versorgte!
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